PATH: Performance Art (as) Theory

With “Performance Art (as) Theory” (PATH) we start a new series at Cabaret Voltaire in Zurich.

The development of performance art (performance, happening, action, situation etc.) was determined from its very beginning by aesthetic debates. These were not only debates about the new genre; they were also carried out within aesthetic practice itself. This applies in particular to Eastern Europe, where in many countries neither public critique nor an accompanying theoretical debate on performance art could take place. Rather, theoretical issues were integrated into performance art itself by realizing performances about performance art, theoretical performances so to speak, as shown, for instance, by the Moscow group „Collective actions“. Dealing with theory as presented, discussed and negotiated by performance art itself, there are also other genres which come into play: discussion performances, anti-performances or performance parody – to mention just a few examples.

 

 

Performance Art (as) Theory #3: Adam Czirak: Lektionen im Einschlafen. Performances an den Grenzen des Intendierbaren

25. October 2018 um 19 Uhr, Spiegelgasse 1, Zürich, in German.

Performancekünstler_innen, die sich zur Aufgabe stellen, vor der Kamera oder in der Öffentlichkeit willentlich in den Schlaf zu fallen, verbindet ein gemeinsames Interesse: Sie begeben sich an die Grenzen des Bestimmbaren und beginnen, im Terrain jenseits menschlicher Verfügungsgewalt zu agieren. Der Schlaf ist bekanntlich kein intentionaler Akt, er markiert vielmehr die Limitationen der Planbarkeit und der individuellen Bestimmbarkeit. Bemerkenswert ist jedoch die Vielfalt in der theoretischen Reflexion und praktischen Erkundung des Einschlafens, die vor allem bei osteuropäischen Neoavantgardist_innen der 1970er und 1980er Jahre zutage tritt: Konzepte vom Unbewussten, von der Muße und vom Otium stehen ebenso im Horizont ihrer Schlafaktionen wie die Kritik an der Ökonomisierung und der Produktionseuphorie. Konzeptuelle, theoretische und politische Konturen gewinnen diese Versuche des Einschlafens jedoch vor allem dadurch, dass sie die Forcierung und gleichzeitig die Unmöglichkeit gesellschaftlichen Rückzugs zu kommunizieren imstande sind.

 

Performance Art (as) Theory #2: Rebecca Schneider: »Gesture in the Times of Hands Up or That the Past May Yet Have Another Future«

Dienstag, 05. Juni 2018 um 19 Uhr, Cabaret Voltaire, Spiegelgasse 1, Zürich, auf Englisch.

In diesem Vortrag stellt Rebecca Schneider ihre in den letzten Jahren entwickelte Theorie der Geste vor, die auf einer reiterativen und reirruptiven Körperperformance basiert. Schneider wird sich in ihrem Vortrag vor allem auf die aktuellen Gesten des politischen Aktivismus beziehen.

 

 

Performance Art (as) Theory #1: Branislav Jakovljević: »Walter Who?: The End of Art or the End of the Artist?«

Donnerstag, 15. März 2018, 19:00 Uhr

Im Juli 1986 hielt Walter Benjamin eine Vorlesung mit dem Titel „Mondrian ’63-‘96“ in der ŠKUC Galerie in Ljubljana, in der er Gemälde von Piet Mondrian kommentierte. 2013 veröffentlichte Benjamin Recent Writings, eine Sammlung von neun Essays, allesamt zwischen 1986 und 2013 verfasst.
Jakovljević untersucht in seinem Vortrag anhand dieses Phänomens bzw. dieser Performance, ob und inwiefern hier Theorie adressiert, parodiert oder gemacht wird. Er forscht und schreibt zum modernistischen Theater, zur Avantgarde- und Konzeptkunst, zur experimentellen und zeitgenössischen Performancekunst. Sein Buch Alienation Effects: Performance and Self-Management in Yugoslavia 1945-91 wurde 2017 mit dem ATHE Outstanding Book Award ausgezeichnet.